Kardiovaskuläre Risikofaktoren

Kardiovaskuläre Risikofaktoren sind Faktoren, die das Risiko von Gefäßerkrankungen erhöhen. Insbesondere die Kombination mehrerer Risikofaktoren steigert die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung. Wichtige Risikofaktoren wie das Alter oder die Gene können wir nicht beeinflussen. Mit höherem Alter (> 35 Jahre) und bei einer familiären Neigung zu frühen Gefäßerkrankungen sollten aber ggf. zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen erfolgen. Auch sollten vermeidbare Risikofaktoren kontrolliert werden. Letztere sind u.a. Nikotinkonsum, falsche Ernährung und Übergewicht sowie Bewegungsmangel. Wichtige Risikofaktoren sind auch ein Bluthochdruck, die Erhöhung der Blutfette und Diabetes mellitus. Im Folgen den gehen wir auf genauer auf einzelne Risikofaktoren ein.

Bluthochdruck

Auch ein leicht erhöhter Blutdruck schädigt Gefäße und Organe über die Zeit. Der systolische Wert ist der obere Wert, der diastolische Wert ist der untere Wert. Optimal ist ein Blutdruck von 120/80 mmHg. Der Blutdruck sollte meist zumindest < 140/90 mmHg sein.

Blutfette

Cholesterin ist eine für unseren Körper notwendige Substanz. Ein Großteil des Cholesterins wird in der Leber produziert. Daher können wir den Cholesterinspiegel nur relativ gering durch die Ernährung beeinflussen. Schon genetisch ist festgelegt, wieviel Cholesterin gebildet wird; dies kann von Mensch zu Mensch stark schwanken. Cholesterin kann zu einer Beschleunigung der Gefäßverkalkung führen und Cholesterin lagert sich in die Gefäßwand ein. In den Ablagerungen (sog. "Plaques") lässt sich das Cholesterin dann nachweisen. Wenn keine Gefäßerkrankung vorliegt bringt die Cholesterinsenkung nur in Ausnahmefällen Vorteile (z.B. bei Menschen mit einer sog. "familiären Hypercholesterinämie"). Anders sieht es bei Menschen mit Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, Herzinfarkten oder Schlaganfällen aus. Hier ist für die medikamentöse Cholesterinsenkung ein Überlebensvorteil klar bewiesen. Dann wird versucht, das "schlechte Cholesterin" (LDL-Cholesterin) auf bestimmte Zielwerte zu senken. Letztere sind abhängig von der Erkrankung. Die besten Ergebnisse und die meiste Erfahrung bei der Cholesterinsenkung gibt es mit den "Statinen", einer Substanzgruppe, die die Produktion von Cholesterin in der Leber hemmt. Eine relativ häufig angegebene Nebenwirkung der Behandlung mit Statinen sind Muskelschmerzen (Myalgien). Gerade beim Sport können diese zu Einschränkungen führen. Wie in dieser Situation am besten vorzugehen ist, können Sie in einem Beratungsgespräch erfahren. Einen Fachartikel zum Thema finden Sie hier. Auch gibt es moderne Cholesterinsenker, die anders als Statine wirken. Die Cholesterinsenkung wird oft medienwirksam - u.a. durch gut vermarktbare Bücher - aggressiv kritisiert. Wichtig ist ein möglichst objektiver Umgang mit dem Thema. Bei weitem nicht jeder muss erhöhte Werte senken, aber für bestimmte Menschen kann das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle relevant gesenkt werden.

Hier finden Sie ein Podcast mit einem Gespräch von Dr. Rost mit Prof. Parhofer (LMU München) zum Lipidmangement.

Wir beraten Sie gerne.

Diabetes

Die Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt bei Typ-2-Diabetes als Orientierungsgröße einen Zielbereich von 6,5 bis 7,5 % beim Langzeitwert HbA1c. Beim Typ-1-Diabetes soll der HbA1c-Wert nach Möglichkeit unter 7,5 %. Allerdings nur, wenn sich dieses Ziel ohne Risiko von Unterzuckerungen erreichen lässt. In diesem Fall können auch höhere Werte akzeptabel sein. Ernährungsumstellung und Bewegung können den Diabetes positiv beeinflussen.

Bewegungsmangel - Wie stark und wie oft belasten?

Schon flottes Gehen gilt als moderates Training. Walking oder Jogging gehen mit einem noch größeren gesundheitlichen Effekt einher. Gerade zu Beginn des Trainings sollte man sich aber nicht zu intensiv belasten!

Faustregel: Kommen Sie beim Training leicht ins Schwitzen, Unterhaltungen müssen aber immer noch gut möglich sein.

Folglich sind am Anfang möglicherweise nur Belastungen über wenige Minuten sinnvoll. Langsam tasten Sie sich dann an längere Belastungen heran. Gerade bei Übergewicht und Herzerkrankungen ist dies wichtig. Auch die Gelenke dürfen nicht überlastet werden.

Für Beginner: Schon ein Training 1-2 mal pro Woche kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken!

Gesunden Erwachsenen wird empfohlen, sich mindestens 5x pro Woche 30 Minuten moderat zu bewegen. Diese Zeit kann man fast beliebig über die Woche aufteilen. Langfristig sind 2x10 Minuten pro Tag auch eine gute Alternative für ein Minimalprogramm.

Natürlich sind Steigerungen meist sinnvoll - solange dies Ihre Gesundheit, Freude an der Bewegung und Zeitplan zulassen.

Aber vergessen Sie nicht: JEDER SCHRITT ZÄHLT! Das kann man auch mit einem Schrittzähler gut überwachen und dokumentieren. Gerne begleiten wir Sie bei Ihrem Training durch regelmäßige Überwachung Ihres Gesundheitszustandes und Ihrer Leistung. Wenn Sie sich an einfache Vorgaben halten, können Sie meist schon bald eine Steigerung Ihrer Leistung und Ihres Wohlbefindens erleben!

Rauchen - Wie nikotinabhängig sind Sie?

1. Wann nach dem Aufwachen rauchen Sie Ihre erste Zigarette? Innerhalb von 5 min (3 Punkte), 6-30 min (2 Punkte), 31-60 min (1 Punkt), nach 60 min (0 Punkte)
2. Fällt es Ihnen schwer, an Orten, an denen das Rauchen verboten ist, nicht zu rauchen? Ja (1 Punkt), Nein (0 Punkte)
3. Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen? Die erste am Morgen (1 Punkt), Andere (0 Punkte)
4. Wie viele Zigaretten rauchen Sie etwa pro Tag? 1-10 (0 Punkte), 11-20 (1 Punkt), 21-30 (2 Punkte), 31 und mehr (3 Punkte)
5. Rauchen Sie am Morgen mehr als am Rest des Tages? Ja (1 Punkt), Nein (0 Punkte)
6. Rauchen Sie auch gelegentlich, wenn Sie krank sind und im Bett bleiben müssten? Ja (1 Punkt), Nein (0 Punkte)

0-2 Punke Sie gelten als gering abhängig von Nikotin.
3-5 Punkte Sie gelten als mittel bis deutlich abhängig.
6-7 Punkte
Sie gelten als stark abhängig.
8-10 Punkte Sie gelten als sehr stark abhängig.

Unabhängig vom Testergebnis lohnt es sich mit dem Rauchen aufzuhören! Alleine die Tatsache, dass Sie sich mit dem Thema auseinandersetzen ist ein guter Schritt. Der Rauchstopp fängt im Kopf an. Wir beraten Sie gerne!

Weitere Informationen zum Rauchstopp unter https://rauchfrei-info.de/



Dr. med. D. Kleinschrot

Dr. med. H. C. Rost, FESC

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