Kardiologisches Leistungsspektrum

Das Ruhe-EKG (Elektrokardiogramm) ist eine der apparativen Grunduntersuchungen der Kardiologie. Es erlaubt die Darstellung der elektrischen Ströme im Herzen, die über das sogenannte Reizleitungssystem die Aktivität des Herzens steuern. Taktgeber ist der Sinusknoten, ein kleines Areal im Bereich der Herzvorhöfe. Seine Impulsgebung wird durch Nerven und Botenstoffe im Blut gesteuert, so dass die Geschwindigkeit des Herzschlages von unterschiedlichsten Faktoren (Stress, körperliche Aktivität, Entspannung, usw.) direkt beeinflusst wird.

Die Echokardiographie ist die wichtigste bildgebende Untersuchung der Kardiologie. Sie erlaubt uns eine schnelle und für den Patienten harmlose Abbildung des Herzens und der angeschlossenen Gefäße mittels Ultraschall. Der rasante technologische Fortschritt der letzten Jahre hat zur Entwicklung modernster Geräte geführt, die durch den geübten Untersucher eine exakte Darstellung von Anatomie und Funktion ermöglicht. Der Farbdoppler bietet zusätzliche Informationen, indem er den Blutfluss im Herzen visualisiert. Wir haben eine langjährige, wissenschaftliche Expertise auch mit speziellen Techniken wie der Kontrastmittel- und Gewebedoppler-Echokardiographie.

Blutgerinnsel im linken Vorhof bei Vorhofflimmern

Transoesophageale Echokardiographie bedeutet Ultraschall "von innen" ("trans" = durch, "Oesophagus" = Speiseröhre), ähnlich wie bei einer Magenspiegelung. Die Untersuchung erfolgt z.B. bei Verdacht auf Herzklappenfehler, Vorhofthromben (Blutgerinnsel im Herzvorhof, siehe Abbildung), Aortenaneurysma, Plaques, Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis), offenes Foramen ovale sowie zur Beurteilung der Funktion künstlicher Herzklappen. Einen Ausschnitt eines englischsprachigen Fachbuchkapitels (Autoren: H.C. Rost, F.A. Flachskampf), finden Sie hier. Wir führen die transoesophageale Echokardiographie mit jahrelanger Erfahrung so durch, dass die Untersuchung möglichst angenehm für den Patienten ist. Falls erforderlich, wird eine Sedierung angewendet.

Das Belastungs-EKG ist eine Untersuchung, bei der die Herzströme unter Belastung gemessen werden. Meist erfolgt die Belastung standardisiert auf dem Fahrrad-Ergometer unter stufenweiser Steigerung der Watt-Belastung. Neben dem Befinden des Patienten werden die Herzfrequenz und der Blutdruck überwacht. Durch die Aufzeichnung eines 12-Kanal-EKG können EKG-Veränderungen oder Rhythmusstörungen erkannt werden, die auf Durchblutungsstörungen hinweisen können. Das Belastungs-EKG gehört zu den wesentlichen Untersuchungen der Kardiologie, da das Herz - unser " Motor" - nicht nur in Ruhe, sondern auch unter maximaler Belastung getestet werden sollte.

Die Stressechokardiographie (dynamisch oder pharmakologisch) dient zur Abklärung von Funktionsstörungen des Herzens unter Belastung, wie z.B. bei Verdacht auf Durchblutungsstörung der Herzkrankgefäße. Bei der dynamischen Stressechokardiographie liegt der Patient in Links-Seitenlage auf dem Fahrradergometer. Der Pat. tritt in Pedalen gegen einen stufenweise gesteigerten Widerstand, während der Arzt die Ultraschalluntersuchung des Herzens, ggf. mit Kontrastmittel, durchführt. Bei der pharmakologischen Stressechokardiographie bekommt der Patient ein Medikament (meist Dobutamin) intravenös verabreicht. Die Abbildung zeigt die beurteilten Herzsegmente in 3D.

Das Langzeit-EKG bezeichnet eine kontinuierliche EKG-Aufzeichnung über 24 Stunden bis 7 Tage. Durch die lückenlose Dokumentation der elektrischen Ströme im Herzen können Herzrhythmusstörungen erkannt werden, die Symptome wie Schwindelgefühl, Bewusstlosigkeit, Müdigkeit oder Unruhezuständen erklären können. Dabei gibt es harmlose als auch potentiell lebensgefährliche Veränderungen. Beispiele für Rhythmusstörungen sind Extrasystolen, Tachykardien, Bradykardien, Blockierungen, Pausen oder Vorhofflimmern. Auch die Herzratenvariabilität (HRV) als Marker des vegetativen Nervensystems ist mit modernen Messgeräten - wie sie uns zur Verfügung stehen - beurteilbar.

Der Blutdruck in den vom Herzen wegführenden Gefäßen (den Arterien) entsteht durch das Zusammenziehen der Herzens. Gerade wenn sich das Herz maximal zusammengezogen hat, liegt der höchste Wert des Blutdrucks vor. Diesen (oberen) Wert nennt man den systolischen Blutdruck. Wenn das Herz erschlafft ist, pumpt kein Blut mehr in die Arterien und der Blutdruck sinkt auf den unteren Wert ab, den man diastolischen Blutdruck nennt. Daher werden bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte angegeben (z.B. 120 zu 80). Die Einheit ist mmHg". Da ein anhaltender Bluthochdruck zu Schäden an vielen Organen führen kann und einen Risikofaktor für lebensgefährliche Ereignisse wie den Herzinfarkt oder den Schlaganfall darstellt, sind eine frühzeitige Diagnose und Therapie von großer Bedeutung.

Die Langzeit-Blutdruck-Messung ist eine hervorragende Methode um den "wahren" Blutdruck eines Menschen zu identifizieren. Ein Messgerät wird 24 Stunden am Körper getragen. So können Auffälligkeiten im Tages- und Nachtverlauf im normalen Alltag des erkannt werden und der mittlere Blutdruck über die Zeit errechnet werden. Tatsächlich können Einzelmessungen durch situative Einflüsse wie körperliche oder geistige Anspannung (z.B. "Weisskittelhypertonus") zu einer falschen Beurteilung des Blutdrucks führen. Auch kann die Langzeitmessung Hinweise auf die Ursache eines Bluthochdrucks (Hypertonie) geben. In Einzelfällen können wir die Blutdruckmessung auch via Fingerclip kontinuierlich mit ergänzender Kreislaufmessung OHNE Druck am Oberarm anbieten (SOMNOtouch - Technik). Die Kombination mit einem Schlafapnoe-Screening ist möglich.

Herzschrittmacher sind Geräte, die unter die Haut (oder unter die Muskulatur) implantiert werden und über dünne Kabel mit dem Herzen verbunden werden (Video). Prinzipiell besteht die Notwendigkeit einen Schrittmacher zu implantieren, wenn der Herzschlag durch eine Rhythmusstörung so langsam wird, dass eine Symptomatik entsteht. Dabei kann es sich um eine Leistungsschwäche oder aber um Schwindelgefühle oder eine Bewußtlosigkeit handeln. Implantierbare Defibrillatoren (ICD) sollen vor lebensgefährlichen Rhythmusstörungen wie Kammerflimmern schützen. Mit modernen Computern können wir die Geräte durch die Haut (via "Telemetrie") abfragen und programmieren. Auch ein Homemonitoring kann sinnvoll sein. Bei der Abfrage überprüfen wir die verbleibende Batterielaufzeit und den Funktionszustand genau. Biventrikuläre Schrittmachersysteme können bei Herzschwäche helfen. Sie können unter bestimmten Umständen die Pumpfunktion eines Herzens verbessern. Durch eine optimale Programmierung kann die Lebensqualität positiv beeinflusst werden.


Die Labordiagnostik ermöglicht eine Vielzahl an Untersuchungen, um den gesamten Gesundheitszustand zu beurteilen. Viele kardiovaskuläre Risikofaktoren lassen sich im Blut messen. Wir kooperieren mit moderst ausgestatteten Laboren, die auch kurzfristige und komplexe Untersuchungen ermöglichen.

Zudem führen wir in der Praxis Schnelltests durch, um lebensgefährliche Erkrankungen binnen Minuten auszuschließen bzw. zu diagnostizieren:

Troponin: Erkennen von Herzinfarkten
NT-Pro-BNP: Erkennen einer Herzschwäche
D-Dimere: Erkennen einer Lungenembolie/Thrombose
CRP: Sensitiver Entzündungsmarker

Beispiele für weitere Untersuchungen

Die Gefäßdopplersonographie erlaubt die Untersuchung des Gefäßsystems von den Halsschlagadern über die Hauptschlagader, Gefäße an den Extremitäten und im Bauchraum (langjährige Expertise, u.a. aus spezialisierter Gefäßsprechstunde).

Bei der ABI-Messung wird der Blutdruck an beiden Armen und Beinen gemessen. Aus den gemessenen Werten lässt sich ferner der "Knöchel-Arm-Index" berechnen. Dies ist ein sehr empfindlicher Marker zum Nachweis einer Gefäßverengung an den Beinarterien.

Der Schellong-Test ist ein einfacher Test zur Prüfung des Blutdruckverhaltens im Liegen und nach dem Aufstehen. Er wird unter anderem dazu genutzt unklare Schwindelsymptomatiken abzuklären.

Loop-Recorder sind kabellose, unter die Haut implantierbare Langzeit-EKG, die es erlauben, über mehrere Monate den Herzrhytmus zu überwachen. Nach Implantation werden die Loop-recorder in regelmässigen Abständen mittels Funk (Telemetrie) ausgelesen.

Die Spirometrie ist eine Luftflussmessung der Atmung über ein kleines Ventil, das an den Mund gehalten wird. Es werden bestimmte Messwerte bestimmt (z.B. Atemzugvolumen, Volumen bei maximaler Einatmung = Vitalkapazität, forcierte Ausatmung). Damit können Beschwerden wie z.B. Luftnot abgeklärt werden.

Weiteres beschreiben wir in den Bereichen Innere Medizin und Sportmedizin/Sportkardiologie.

Spezielle Beratungen bieten wir zu folgenden Themen an:

Herzinsuffizienz

Sportkardiologie

Bluthochdruck

Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

Herzrhythmusstörungen

Folgende Leistungen können zudem über unsere Praxis vermittelt werden:

Kardio-CT

Kardio-MRT

Myokardszintigraphie

Herzkatheter

Elektrophysiologische Untersuchung

Operative Verfahren

u.a.


Dr. med. D. Kleinschrot

Dr. med. H. C. Rost, FESC

Kardiologie | Innere Medizin
Sportmedizin | Präventivmedizin
Beratung | Diagnostik | Therapie

Kontakt
Telefon: +49 931 452580
Email: info@main-herz.de

Sprechzeiten
Montag 9-13 | 14-16 Uhr
Dienstag 9-13 | 14-16 Uhr
Mittwoch 9-13 Uhr
Donnerstag 9-13 | 14-16 Uhr
Freitag 9-13 Uhr
und nach Vereinbarung